Czernin

Gerald Lehner

Zwischen Hitler und Himalaya

Die Gedächtnislücken des Heinrich Harrer

Der Bergsteiger Heinrich Harrer (1912–2006) wird weltweit verherrlicht, sein Beststeller »Sieben Jahre in Tibet« machte ihn zum Helden einer ganzen Generation. Harrers Abenteuer in Tibet und zahlreiche Expeditionen überstrahlen bis heute seine nationalsozialistische Vergangenheit.

Gerald Lehner zeichnet ein anderes Bild des Idols – von Harrers Karriere als SS-Oberscharführer, die bereits 1933 im Untergrund bei der SA begonnen hatte, bis nach Hollywood. Thematisiert wird dabei auch die Verbreitung einer zweifelhaften Tibet-Esoterik und der blinde Ehrgeiz von Sportlern und Bergsteigern, die sich um jeden Preis von totalitären Systemen stützen lassen.

 

Stimmen:

Viele der Hitlerschen Ideen sind in den Köpfen von Alpinisten mit entstanden. Er hält immer noch für richtig, was die Nazis gepredigt haben. … Wie kann ein alter Mann sich so belügen?
(Reinhold Messner, über Heinrich Harrer)

Eine engagierte Schrift gegen das Vergessen.
(Alexander Jürgs, Frankfurter Rundschau)

Eine äußerst vielfältige Arbeit, in der so verschiedene Sujets wie pseudoreligiöse Propaganda, esoterischer Faschismus, Tibet-Klischees, Harrers Nazi-Vergangenheit und Sinnsucher-Massen- Tourismus sinnstiftend zusammenfinden.
(Julia Kospach, Berliner Zeitung)