Am 13. Oktober 2022 ist unser Autor Hans Schafranek nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben.
Der renommierte Zeithistoriker Hans Schafranek war dem Czernin Verlag seit mehr als 15 Jahren als Autor, Unterstützer und Freund verbunden. Vier umfangreiche Bücher sind aus dieser engen Zusammenarbeit entstanden, die allesamt neue Standards in der NS-Forschung setzten. Er selbst bezeichnete sich einmal als "unermüdliche Archivratte", was an seinem Fundus an unveröffentlichten Primärquellen erkennbar war.
"Beim Aufspüren von unbekannten Zusammenhängen, Widersprüchen und sonstigen Auffälligkeiten in den Archivdokumenten erwacht regelmäßig ein „Spürhund“ in mir. Dementsprechend wurde und wird mir von vielen LeserInnen und RezensentInnen meiner Bücher häufig ein starker detektivisch-kriminalistischer Spürsinn bescheinigt", so Schafranek in seiner Eigeneinschätzung.
Eine ausführliche Biografie von Hans Schafranek und eine Liste seiner zahlreichen Publikationen finden Sie auf seiner Homepage https://www.hans-schafranek.at, auf der auch ein Kondolenzbuch zu finden ist.
Wir trauern mit seiner Witwe Andrea Hurton-Schafranek und werden sein Wissen, seine Akribie, aber vor allem seine Freundlichkeit und seinen Witz sehr vermissen. (Benedikt Föger)
Lisa Spalt erhält Veza-Canetti-Preis für Lebenswerk
Die langjährige Autorin des Czernin Verlags wird mit dem jährlich verliehenen Veza-Canetti-Preis der Stadt Wien geehrt. Die Preisverleihung findet am 1. Dezember im Wiener Rathaus statt.
Eine fünfköpfige unabhängige Jury, der u.a. die Schriftstellerin und erste Preisträgerin Olga Flor angehört, nominierte Lisa Spalt für die Auszeichnung. Durch die Zuerkennung des Preises soll die kontinuierliche Arbeit an Lisa Spalts singulärem literarischen Gesamtwerk als auch dessen Rezeption weiter gefördert werden.
„Lisa Spalt schreibt originelle, ebenso surreal anmutende wie welthaltige Texte. Was auf den ersten Blick als Resultat sprühender Einfälle, als schroffe Erfindung oder als reine Sprachgeburt erscheinen mag, erweist sich bei näherer Betrachtung als hochgradig durchsetzt von heutiger gesellschaftlicher und politischer Wirklichkeit. Lisa Spalt vermehrt den thematischen Reichtum heutiger Sprach- und Fabulierkunst vor dem Hintergrund akribischer Recherchen durch mannigfache kulturelle, historische und politische Diskurse. Ihre Empathie für landläufig Übersehenes, Marginalisiertes und ihre entschiedene Kritik am falschen Bestehenden finden Ausdruck in einem dichterischen Werk, das auf exzeptionelle Weise Elemente von gewitzter Unterhaltung, Sprachartistik und formaler Avanciertheit vereint“, heißt es in der Begründung der Jury.
„Zu hinterfragen, wie wir die Feststellungen erzeugen auf deren Basis wir handeln, ist ein Grundinteresse von Lisa Spalt. Hinter die Dinge, auch hinter die Strukturen von Sprache zu blicken, ist ihr ein Anliegen. Und so dringt sie zu dem vor, wie wir die Welt mithilfe von Sprache konstruieren“, so Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler. „Die Auszeichnung Lisa Spalts mit dem Veza-Canetti-Preis ist auch eine Würdigung dieses genauen, feinen Blicks in seiner gesellschaftspolitischen Relevanz, und daher freue ich mich, Lisa Spalt diesen Preis überreichen zu dürfen.“
Der 2014 ins Leben gerufene Veza-Canetti-Preis würdigt und unterstützt das vielfältige literarische Schaffen österreichischer Schriftstellerinnen. Benannt nach der Wiener Schriftstellerin Veza Canetti (1897–1963), erinnert die Auszeichnung an die Vielzahl von österreichischen Literatinnen, die jahrhundertelang systematisch von der literaturwissenschaftlichen Kanonbildung ausgeschlossen wurden.
Diese liebevoll gestalteten Postkartensets sind direkt im Czernin Verlag erhältlich.
Begleitend zu unseren literarischen Naturanthologien, herausgegeben von Florian Huber, hat unsere Grafikerin Mirjam Riepl einzigartige und naturgetreue Originalzeichungen von diversen Tierarten erstellt, die als Postkartensets erhältlich sind.
Jedes Set enthält insgesamt 12 Postkarten, jeweils 2 Stück von sechs unterschiedlichen Tiermotiven.
In Kürze erschient eine weitere Anthologie zum Lebensraum "Wasser". Das dazugehörige Postkartenset mit sechs neuen Tieren (Biber, Otter, Frosch, Bergmolch, Saibling, Karpfen) ist ab sofort erhältlich:
Rubina Möhring ist gestorben. Die Präsidentin von Reporter ohne Grenzen Österreich erlag ihrer schweren Krankheit.
Rubina Möhring, unsere Autorin und langjährige Präsidentin der Menschenrechtsorganisation Reporter ohne Grenzen Österreich, ist am 2. März 2022 kurz vor ihrem 72. Geburtstag nach schwerer Krankheit verstorben. Geboren wurde Möhring am 10. März 1950 in Berlin. Sie studierte Geschichte, Soziologie und Germanistik in Wien, Freiburg, Genf und Istanbul.
Möhring hatte ihre journalistische Laufbahn noch während des Studiums bei der „Presse“ begonnen, bevor sie bis 2010 für den ORF arbeitete, unter anderem als Redaktionsleiterin für 3sat in den Bereichen Kultur und Wissenschaft, als Gestalterin von Dokumentationen, als Sonderkorrespondentin in Südosteuropa und als Moderatorin.
Sie war auch erfolgreich als Autorin tätig und engagierte sich sehr stark im Kampf um Pressefreiheit. Zu ihren bekanntesten Büchern zählt: „Die Asylfalle – Wie Österreich mit seiner Flüchtlingspolitik scheitert“ erschienen im Czernin Verlag. Zuletzt arbeitete sie an einem Buch über Pressefreiheit.
„Rubina Möhring war eine mutige und aufrechte Stimme in der österreichischen Medienwelt. Sie wird uns nicht nur als Mahnerin und notwendiges Korrektiv fehlen, sondern vor allem als Mensch und Freundin“, so Verleger Benedikt Föger.