Czernin

Anthony Grenville
Charmian Brinson
Richard Dove
Marietta Bearman
Jennifer Taylor

Wien - London, hin und retour

Das Austrian Centre in London 1939 bis 1947

„Rasch lernte ich die neue Menschenart, die hier zusammenkam, schätzen und lieben. Da war Keiner und Keine, denen die neue Barbarei nicht Lebenswichtiges geraubt hatte. Existenz, Vermögen, Familienband. Kinder ohne Eltern, Eltern ohne Kinder. Und mit einem Lebenswillen und mit Heldenmut ohnegleichen schritten sie Alle an den Aufbau einer neuen Existenz.“ Wilhelm Jerusalem über das Austrian Centre, Januar 1940

London, 1939 – Österreichische Exilanten gründen das Austrian Centre. Anfänglich eine Selbsthilfeorganisation, die Flüchtlingen Unterstützung im Umgang mit den britischen Behörden anbot, entwickelte sich aus dem Austrian Centre bald eine sozial und kulturell engagierte Institution. Das Austrian Centre war maßgeblich an der Gründung des Free Austrian Movement (FAM) beteiligt, das sich für ein demokratisches unabhängiges Nachkriegsösterreich einsetzte. Zu den Aktivitäten des Austrian Centre gehörten etwa die Zeitschrift Zeitspiegel, die Exilbühne „Laterndl“ und Buch- Publikationen, deren prominentese Autoren Erich Fried, Theodor Kramer und Albert Fuchs waren. 1998 wurde das Research Centre for German und Austrian Exil Studies in London gegründet, dem diese erste umfassende deutschsprachige Dokumentation des Austrian Centre zu verdanken ist.