Czernin

Ernst Strouhal

Über kurz oder lang

Essays und Reportagen

Von den Rändern Europas ins Zentrum der Metropolen: In »Über kurz oder lang« erweist sich Ernst Strouhal einmal mehr als brillanter Essayist und kritischer Zeitgenosse.

Die Reportagen aus den letzten Jahren entführen uns auf eine Reise durch ein anderes, bislang unentdecktes Europa zum Entmagnetisierungspunkt auf Rügen, ins Schweizer Schattenreich des Geldes, ins Wiener Hotel Kummer oder in Kaffeehausgespräche.

Autobiografisches trifft auf unterhaltsam-ironische Einsichten in Politik und Geistesgeschichte, während die Leser:innen dem fliegenden Robert, einer Brückensammlerin oder einem Kunstlutscher begegnen dürfen.

 

Leseprobe:

So stelle ich mir die Fahrt in die Zukunft vor: am Wegrand überall Warnschilder mit der Aufschrift ›Blind Summit‹. Die Straße ist zwar gerade, der Horizont ist aber nahe und unsere Sicht beschränkt. Also, Geschwindigkeit reduzieren, erhöhte Aufmerksamkeit, vielleicht bremsbereit fahren, wenn Nebel aufkommt. Und alle, die uns weismachen wollen, dass sie wüssten, was da kommt – Prophetinnen, Heilsverkünder aller Art –, sollte man aufhalten und ihnen den Führerschein abnehmen. Und am besten gleich die Autoschlüssel dazu.

Stimmen:

Blättern empfohlen: Ernst Strouhal lädt zu einem lehrreichen wie unterhaltsamen Lektüreparcours mit mancher Überraschung. [...] Bei aller Nonchalance beeindruckt wie stets Strouhals weitgefächerte Belesenheit, geblättert wird von Lawrence Sterne bis Wittgenstein, von Grimmelshausen bis Maria Stepanova. [...] So bringt die Auswahl die vielen Facetten des Essayisten zur Geltung [...]: den Spieltheoretiker und Schachhistoriker, den Spaziergänger, Reisenden und Beobachter, den unorthodoxen Denker und vor allem: den mühelos glänzenden Stilisten.
(Daniela Strigl, FAZ)