Czernin

Hubertus Czernin

Jahr des Erwachens

Eine jüdische Geschichte

„Es ist die Geschichte Georg T.s, aber es könnte auch eine des R. oder der M. sein - und damit ist es auch die Geschichte einer ganzen Generation von Wiener Juden, jener Wiener Juden, die überlebt haben.“ Hubertus Czernin

Eine jüdische Geschichte nennt Hubertus Czernin diesen Band der Bibliothek des Raubes im Untertitel und schildert exemplarisch eine jener Leidensgeschichten, die österreichische Juden während und nach der NS-Zeit zu erleiden hatten und die erst 50 Jahre später einer Wiedergutmachung oder Entschädigung zugeführt worden sind. „Jahr des Erwachens“ erzählt von einem, der erst im Zuge der wieder aufgeflammten europäischen Debatte über Entschädigungszahlungen den Mut fand, die Familiengeschicht zu durchleuchten: Die Geschichte des Herrn T., der erst damals herausfand, was sein Vater alles besessen und seiner Mutter nach dem Krieg nicht zurückgegeben worden war und seither um sein Eigentum kämpft.

 

Leseprobe:

Georg T. geht es aber nicht um Ökonomie. Er sucht nach Gerechtigkeit und nicht nach einer Abfindung - jetzt da er weiß, was einmal gewesen ist. So sucht er nach Akten, die seine Ansprüche noch besser belegen. Und er wird weiterhin Eingaben verfassen und weiterhin Menschen belästigen - im durch nichts zu erschütternden Glauben, dass ihm irgendwann einmal Recht gegeben werden muss.