Czernin

Michael Leon

Exit Goa

Der Drehbuchautor Mitchell entwickelt Seifenopern in einer Traumfabrik der Filmindustrie. Doch seine eigenen Träume drehen sich zusehends um ein unbeschwertes Leben in weiter Ferne. Schließlich kappt er alle Seile zu seinem bisherigen Dasein und zieht nach Indien.

Im indischen Goa findet er, was er gesucht hat. Mitchell mietet eine portugiesische Kolonialvilla und wird selbst Teil des Biotops aus Hippies, Drogen und gekonntem Nichtstun. Doch schneller als gedacht ist der Traum ausgeträumt und er muss feststellen, dass auch in Indien harte Dollars – zumindest bei einem solchen Lebensstil – nicht ewig halten. Es beginnt ein Wettstreit zwischen Lebenserwartung, Geldreserven und der Frage, ob in Goa wirklich alles besser ist als anderswo.

Voller Selbstironie schreibt Michael Leon über seine Erlebnisse in Indien – ein unglaublich komischer und schonungslos ehrlicher Blick auf die Höhen und Tiefen des Aussteigens.

 

Leseprobe:

„Wissen Sie, ich verfüge über etwas ganz besonders Wertvolles, etwas, das der liebe Gott vielen anderen nicht geschenkt hat: keine Moral! Ganz im Ernst. Wer auch immer dachte, ich sei ein Mensch mit guten Vorsätze und ernsthafter Reuefähigkeit, sah sich in mir getäuscht. Ich besitze weder das eine noch das andere. Denn wenn man zwischen einem zufriedenen Zuhause – hübsche Freundin, guter Job, anständiges Gehalt – und blauem Dunst in Form von Sex, Drugs & Rock ’n’ Roll zu entscheiden hat, was wählt man? Ist doch klar! Ich meine, irgendwann ist es klar. Aber es braucht schon seine Zeit, in der man sich ziert und grübelt und rechnet.“