Czernin

Illa Meisels

Erinnerung der Herzen

Mit einem Nachwort von Eveline Goodman-Thau

Es sind die letzten Worte eines Heftes, das Illa Meisels auf der Flucht aus Wien am 31. Dezember 1938 mitgenommen hat. Fragment einer unerfüllten, unvollendeten und enttäuschten Liebesgeschichte einer Frau zwischen den Welten, einer jüdischen und einer nichtjüdischen, zwischen Tradition und Emanzipation.

Kurz vor ihrem 100. Geburtstag hat ihre Tochter, die Rabbinerin und bekannte Kulturphilosophin Eveline Goodman-Thau, die Blätter in einem beeindruckenden Buch gesammelt. Das in sich geschlossene Romanfragment ist ein Zeugnis der Erinnerung an das Wien von Damals, eine Welt von Gestern, verweht wie Blätter im Wind.

 

Leseprobe:

„Wir lebten gleichsam in einer Art Erinnerung der Herzen, die stark genug war, jeden Gedanken an Trennung schmerzlich zu gestalten, aber dennoch zu schwach, unser Zusammenleben als ein Glück empfinden zu lassen. … aber dieses Empfinden und diese Sprache glichen bleichen und entfärbten Blättern …“. Illa Meisels