Czernin

Lisa Spalt

Ameisendelirium

Um ihren Platz in der Hierarchie, um den jeweils höheren Status, rangeln in »Ameisendelirium« nicht nur die Figuren, sondern auch Sätze und Satzteile.

Ein Element relativiert das andere, es tobt ein wuselnder, insektenhafter Kampf der Bedeutung. Worte und Bilder jagen einander durch den Text, und gleichzeitig bilden sie gemeinsam Stücke von Erzählungen.

Der Blick des Textes fällt probeweise auf Banales – wie eine seit Stunden heiß ersehnte Leberkäsesemmel. Kurz darauf erhebt er sich wieder zu einer Studie der kleinsten Organismen, die in ihrem Bau der forschenden Beobachtung ausgeliefert sind.

Lisa Spalts Prosa kann man nicht beschreiben, man muss sie lesen, in sie eintauchen. Ihre Sprache ist »Wortschach auf höchstem Niveau« (Literaturhaus Wien), einzigartig, verspielt und eindringlich.