Czernin

Tom Appleton

Hessabi

Roman

»Hessabi« ist ein persischer Roman auf deutschem Boden, die Coming-of-Age-Geschichte eines Persers, der im Deutschland der 60er-Jahre aufwächst. Jeans, Zigaretten, Politik, die erste große Liebe und immer wieder die Beatles prägen die Erzählung des Protagonisten Adam, dem Tom Appleton eine unverwechselbare und unvergleichlich komische Stimme zwischen Erwachsenwerden, Genie und Wahnsinn verleiht.

Bonn, Coburg und Heidelberg sind die schulischen Stationen, die der jugendliche Adam Hessabi seinen schlechten Noten und dem großen Ehrgeiz seiner etwas verrückten Eltern zu verdanken hat Hessabi ist Perser und hat wohl gerade deshalb die Gabe, seinem Aufwachsen in Deutschland mit einer gewissen Distanz zu begegnen. Schonungslos erinnert er sich an sadistische Lehrer, Jugendriten und die kleinen verbotenen Fluchten in Musik und Mädchen.

An seine Kindheit, die Adam offenbar in Persien verbracht hat, erinnert er sich nicht. Immer wieder stolpert er über seine Vergangenheit. Doch sosehr er das Rätsel um seine Herkunft lösen möchte, es wird ihm nicht gelingen. Im Gegenteil: Seine Familie verstrickt ihn zunehmend in ihre Bande, denn auf fast jede rebellische Pubertät folgt erst einmal die Kapitulation der vermeintlichen Vernunft.

 

Leseprobe:

»Der erste Song, den ich schrieb, bestand aus nur zwei Wörtern. ›Hello‹ und ›Goodbye.‹ Ich sang: ›Hello … hello … hello!‹ Fünfzigmal hintereinander. Und dann: ›Goodbye … goodbye … goooood-bye …!‹ Dazwischen sang ich: ›Havah … havah nagilah!‹

Meine Mutter kam herein und schrie: ›Jetzt reicht es aber schon. Unter meinem Dach wirst du solchen Schweinekram nicht singen …!‹ Und der alte Scheitz über uns klopfte mit seinem Stock.«