Renate Dorner-Kiliàn
Frau Niemand hat Glück gehabt
Der Tatsachenroman erzählt das Schicksal einer Wiener Halbjüdin, die als Kind von ihren Angehörigen brutal getrennt wurde, und in dem von Vinzentinerinnen geführten Mischlingsheim die Kriegszeit knapp überlebte.
„Bastarde“ – so nannte Hitler die sogenannten Mischlinge aus „arisch-jüdischen“ Verbindungen beziehungsweise Ehen. Sie mussten zwar das schwere Los der Judenverfolgung mittragen, hatten aber keine wirkliche Lobby. Sie hatten das grausame Schicksal, „zwischen zwei Sesseln zu sitzen“, wobei sie – fast immer – in die negative Richtung kippten. Über ihren Leidensweg gibt es kaum Berichte, wie auch konkrete Informationen über Mischlingsheime fehlen. Die katholische Kirche führte in dieser Zeit in Wien zwei Mischlingsheime, die vom katholischen Frauenorden der Vinzentinerinnen betreut wurden. Die von den Klosterschwestern in dieser Zeit gesammelten Dokumente sind aufgrund der Bomben, die auf diese Häuser nieder gingen, kaum mehr erhalten. Die wenigen noch greifbaren Informationen wurden in dieses Buch aufgenommen und durch die Aussagen einer Zeitzeugin ergänzt.