Czernin

Christian Steinbacher

Winkschaden, abgesetzt

Gedichte und Stimmen

„Jede Dichtung ist ein Rätsel, das man nicht lösen kann, sondern bewahren und pflegen soll. Christian Steinbachers Dichtung gibt als Rätsel auf, wie denn diese eigenwillige Verknüpfung aus streng konstruierten und frei assoziierten Motiven in seinen Texten zustande kommt.“ (Franz Schuh)

Die Suche nach neuen Formen bestimmt Christian Steinbachers Dichtung. Die thematischen Bezugspunkte der perspektivisch flirrenden Bewegungen reichen vom Haushalt und alltäglichen kleinen Missgeschicken über Andrea Breths Dostojewski-Inszenierung bis hin zu einem lachenden Plädoyer für das Verfehlen: Knicke, Ausrutscher und ein vitales Hakenschlagen werden immer wieder kunstvoll in Szene gesetzt. Dabei gelingt Steinbacher die Versöhnung experimenteller und traditioneller Verfahren. Kaum ein Autor verfolgt das Poetische derart konzentriert, authentisch und dabei flexibel, leichtfüßig und humorvoll.

 

Leseprobe:

Blindband blende Schurz wie Lende | ein Binnentief sitzt draußen schief | Brachialem dünkt burlesk es | du explodierst, wo drauf ich schweig | scheitert am Juwel dies Bündnis | prellt burschikos ein Wegerecht | streck das Standbild mit Pantinen | der Schritt spricht Bände, nicht der Schuh | ohne Herzblut reut die Mühsal | dem Kabinett glückt Rarität