Czernin

Doris Knecht

So geht das!

Wie man fidel verspießert

Es ist nicht vorbei: Doris Knecht, die uns in „Hurra.“ überaus lebensnah und zum Brüllen komisch schilderte, wie man einen Rock´n´Roll-Lifestyle gegen das Leben als Mutter eintauscht, beweist, dass es damit nicht erledigt ist: Nicht das Blödsein, nicht der Kampf gegen das Verspießern und schon gar nicht die Suche nach dem Sinn des Lebens.

In über 100 neuen Kolumnen sucht die Autorin nach den Antworten auf die wichtigsten Fragen des Lebens nach dem Leben vor den Kindern: Kann man auch mit Nachwuchs cool sein? Wie wird man älter, ohne seine eigenen Eltern zu werden? Wie hat man Kinder und bleibt trotzdem Mensch oder so was in der Art? Was wurde eigentlich aus meinem Gehirn? Gibt es ein Leben neben den Leben mit den Kindern? Was gibts da zu lachen? Kann es je wieder wie früher sein? Aber wozu? Sowie: Wo bin ich hier? Was hab ich getan? Warum hat mir das keiner früher gesagt? Kann ich noch ein Glas Wein haben? Auch in ihren neuen Kolumnen vereint Doris Knecht drei Qualitäten: Stil, Schmäh und keine Spur von Lebensweisheit. So lustig kann die Spießerdebatte sein.

 

Leseprobe:

Noch habe ich nicht mal dargelegt, dass ich das Stillen für
komplett überschätzt halte, schon treffen Leserbriefe voll der
Frage ein, warum denn eine wie ich überhaupt Kinder kriegt;
wo sie dann doch eh nur rumjammert und ihrem früheren
Leben nachtrauert? Frau K. aus I. etwa schreibt, ihr gefalle
die Art nicht, wie ich Mutterschaft als Martyrium darstelle,
und selbst Sedlacek meinte dieser Tage, ob ich eigentlich nie
Angst hätte, dass meine Kinder, dereinst, bei der Lektüre dieser
Texte, den Verdacht hegen könnten, sie seien mir nur Last
gewesen?
Das alarmiert mich, wobei ich unsicher bin, ob der Umstand,
dass schon die Pflege einer Yuccapalme Sedlacek komplett
überfordert, für oder gegen mich spricht. Ich überlege
ernstlich, ob ich nun in Thurnherrenmanier am Ende aller
meiner Texte versichern muss, dass ich übrigens meine Kinder
über alles liebe …