Czernin

Christine Gruber
Elfriede Fröschl

Gender-Aspekte in der Sozialen Arbeit

Zur Unterscheidung der natürlichen und der kulturellen/gesellschaftlichen Dimension von Geschlechterzugehörigkeit haben sich in der Wissenschaft die Begriffe „Sex“ und „Gender“ eingebürgert. Sex bedeutet die biologische Geschlechtszugehörigkeit, Gender deren soziale Bedeutung.

Die Unterschiede sind nicht nur abhängig von der sozialen und kulturellen Herkunft, der sexuellen Orientierung, der körperlichen Ausstattung, der Ausbildung und dem Alter, sondern auch von der jeweiligen individuellen Entwicklung. Es stellt daher für die Sozialarbeit eine besondere Herausforderung dar, die Individualität und das Entwicklungspotential jedes einzelnen Menschens wahrzunehmen und in die Analyse des jeweiligen Problems gleichzeitig die unterschiedlichen Machtverhältnisse, die alle Angehörigen einer - diskriminierten - Gruppe (wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß) treffen, einzubeziehen. Ziel dieses Buches ist die Integration der Analyse des Geschlechterverhältnisses in die Tehorie, die Methodik und die Praxis der Sozialen Arbeit. Konzipiert ist die Publikation als Lehr- und Arbeitsbuch. Die didaktischen Hinweise in den einzelnen Kapiteln sollen es erleichtern, im Rahmen der Lehrtätigkeit auf geschlechtsspezifische Aspekte der Sozialarbeit einzugehen.