Czernin

Melita H. Sunjic
Robert Schlesinger

Flucht nach Österreich

Die Zweite Republik in Flüchtlingsporträts

„Als Emigrant muss man wissen, wer man ist dass man in einem fremden Land lebt, dass man nicht seine Muttersprache spricht und dass man vielleicht Nachteile daraus haben wird. Dann klappt es.“ Boris K.

Siebzig Menschen die im Österreich der Zweiten Republik Zuflucht gefunden haben, erzählen in diesem Buch ihr Leben. Für jedes der Jahre von 1945 bis 2000 haben die Autoren des Buches Menschen aufgestöbert, die als Flüchtlinge nach Österreich gekommen sind: Einzelschicksale, die das abstrakte Wissen, das man im Großen über die jüngere Geschichte hat, im Kleinen anschaulich machen. Krisen, Kriege und Diktaturen, im sicheren Westeuropa nur Zeutungs- oder Fensehmeldungen, planzten sich meist bis Österreich fort: in Gestalt der Flüchtlinge, die hier Schutz suchten. Es ist eine Sache, vom Volksaufstand in Ungarn 1956 und seiner Niederschlagung durch die Rote Armee zu wissen - und eine andere, wenn eine damals 14-jährige Ungarin berichtete, wie vor ihren Augen ihre beste Freundin im sowjetischen Panzerfeuer starb und sie darauf auf eigene Faust die Flucht nach Österreich antrat.